Am 15. Mai 2024 traf sich das IndI-Projektteam im Rahmen eines Workshops, um den Projektfortschritt und weitere Arbeitsschritte zu diskutieren. Zu Gast waren auch Dr. Bettina Schmietow vom Projektträger und Dr. Katharina Gerl als Koordinatorin des Clusters "Integrierte Forschung".
Sieben Monate nach Projektstart trafen sich die im IndI-Projekt beteiligten DIID-Wissenschaftler:innen Maike Behrendt, Tobias Escher, Dennis Frieß, Viviana Warnken und Marc Ziegele zum nun mehr 3. projektinternen Workshop. Im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts forscht das interdisziplinäre Team zu der Frage, wie KI dafür genutzt werden kann, Online-Diskussionen integrativer zu gestalten. Ziel des Workshops war es, die in den Teilprojekten erreichten Fortschritte zu präsentieren und diese in der Gruppe weiterzuentwickeln. Ein Schwerpunkt lag diesmal auf der theoretischen Konzeption „diskursiver Integration“, den im Projekt vorgesehen Co-Creation-Formaten sowie den dafür zu entwickelnden KI-Interventionen. Dr. Bettina Schmietow vom Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH nutzte die Gelegenheit, um das Forschungsteam kennenzulernen, sich einen Überblick zum Projektfortgang zu verschaffen und um die Arbeitsweise des Trägers zu berichten.
Teilnehmende des Workshops von links nach rechts: Dr. Bettina Schmietow (VDI/VDE Innovation + Technik GmbH), Prof. Dr. Marc Ziegele, Jun.-Prof. Tobias Escher, Maike Behrendt, Viviana Warnken und Dr. Dennis Frieß (alle Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf). © Katharina Gerl
Den aktuellen Stand der theoretischen Konzeption diskursiver Integration erläuterten Viviana Warnken und Prof. Dr. Marc Ziegele (Teilprojekt Sozialwissenschaft). Diskursive Integration wird gleichsam als Prozess innerhalb sowie als Ergebnis von Online-Diskussionen verstanden. Um die Arbeitsdefinition „Streiten ohne sich zu hassen“ theoretisch zu unterfüttern, wurden verschiedenen theoretische Perspektiven auf Integration ausgewertet und zu einer Heuristik modelliert. Die Gruppe diskutierte in diesem Zusammenhang die in der Heuristik zugrunde gelegten unterschiedliche Normen, Werte sowie die dazugehörigen Operationalisierungen zur Vermessung diskursiver Integration.
Die erarbeitete Heuristik soll im weiteren Projektverlauf auch mit den Teilnehmenden der Co-Creation-Formate diskutiert werden. Davon ausgehend wird fundiert, was diskursive Integration für die jeweiligen Anspruchsgruppen bedeutet. Anspruchsgruppen im Kontext von Online-Diskussionen sind dabei Akteure aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Journalismus, Dienstleister aus dem Bereich Online-Beteiligung sowie Bürger:innen. Innerhalb der geplanten Formate sollen gemeinsam mit diesen Gruppen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, was integrative Online-Diskussionen ausmacht und ob bzw. wie man diese mittels KI-basierter Interventionen fördern kann. Dafür sind im September 2024 drei verschiedene Formate geplant. Projektkoordinator Dr. Dennis Frieß stellte diese vor, um sie im Anschluss mit dem Projektteam weiterzuentwickeln.
Wie solche KI-Interventionen im Kontext von Online-Diskussionen aussehen könnten berichteten schließlich Maike Behrendt und Jun.-Prof. Dr. Tobias Escher aus dem Teilprojekt Informatik. Dabei standen diesmal Interventionen im Fokus, die KI-gestützt Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den eingebrachten Kommentaren in einer Diskussion hervorheben. Hier gilt es im weiteren Projektverlauf zu klären, ob diese Interventionen von Teilnehmenden als integrierend wahrgenommen werden oder welche Alternativen aus Perspektive der Teilnehmenden denkbar sind.
Abschließend wurden die nächsten Schritte im Projekt und die im Arbeitsplan skizzierten Meilensteine besprochen. Der nächste Workshop wird voraussichtlich im August stattfinden.