Bei gängigen Partizipationsformaten spielen die Faktoren Barrierefreiheit und Zugänglichkeit oftmals eine untergeordnete Rolle. Behinderte Menschen werden zumeist nur bei behinderungsspezifischen Fragen und auch dann oft erst gegen Ende des Forschungsprozesses einbezogen. Vor allem die bei Technologieentwicklungsprojekten angewandten Partizipationsmethoden sind selten inklusiv.

Eine Herausforderung bei der Umsetzung von Technologieentwicklungsprojekten stellt die strukturelle Verankerung von Offenheit dar. Um damit zukünftig besser umzugehen, sollen offene Partizipationsprozesse in der Erforschung und Entwicklung digitaler Technologien untersucht werden. Daher beschäftigen sich die im Projekt INPART forschenden Expert*innen mit der Frage, wie Partizipation gestaltet sein muss, damit die Perspektiven und Bedürfnisse behinderter Menschen im gesamten Forschungsprozess Berücksichtigung finden. Dabei fokussieren sie die Beteiligung an der Entwicklung digitaler Technologien. Ausgehend von einer Evaluation bisheriger inklusiver und partizipativer Forschungsprozesse wollen sie ein sogenanntes INPART-Modell, ein Modell inklusiver Partizipation für integrierte Forschung, entwickeln. Anhand von Best-Practice-Beispielen will das Forschungsteam aufzeigen, ob und wie eine Beteiligung von behinderten Menschen an allen Phasen des Forschungs- und Entwicklungsprozesses gelingen kann.

Das Projekt soll neue Erkenntnisse zu den Grenzen und Möglichkeiten partizipativer Forschungs- und Entwicklungsprozesse liefern. In diesem Rahmen sollen konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Partizipation aller Menschen mit besonderer Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen gemacht werden.

Dr. Barbara Neukirchinger über das Projekt INPART. (c) Video VDI/VDE

Publikationen und weiterführende Materialien

Das Projekt präsentierte bei der internationalen Konferenz „Mensch und Computer„, die vom 31. August bis zum 03. September 2025 in Chemnitz stattgefunden hat im Rahmen eines Posters die Befunde des Literaturberichts zum Thema „Partizipative Forschung mit Menschen mit Behinderung in der Technikentwicklung.“

Der Literaturbericht wurde im Workshopband zur Konferenz veröffentlicht und kann hier heruntergeladen werden:

Zitation: Neukirchinger, Barbara; Scharf, Bertold (2025): Partizipative Forschung mit Menschen mit Behinderung in der Technikentwicklung – ein Literaturüberblick. Mensch und Computer 2025 – Workshopband. DOI: 10.18420/muc2025-mci-wip-326. Gesellschaft für Informatik e.V.. MCI: Work in Progress. Chemnitz. 31. August – 03. September 2025.

Prof. Dr. Benjamin Tannert
Hochschule Bremen, Institut für digitale Teilhabe (IDT)

Dr. Irmhild Rogalla
Hochschule Bremen, Institut für digitale Teilhabe (IDT)

Dr. Barbara Neukirchinger
Hochschule Bremen, Institut für digitale Teilhabe (IDT)

Bertold Peter Scharf
Hochschule Bremen, Institut für digitale Teilhabe (IDT)

Weitere Informationen
https://www.hs-bremen.de/forschen/forschungs-und-transferprofil/forschungsprojekt/inklusive-partizipation-durch-integrierte-forschung/